In Bonn gibt es für Jugendliche ein vielfältiges breites Freizeit-, Kultur- und Sportangebot. Das liegt zum einen an den vielfältigen Angeboten der Stadt Bonn ( aus den Zuschüssen für den gesamten Bereich Kinder, Jugend, Familie von 81,7 Mio. € fließen ca. 4,3 Mio. € nur in den Bereich Freizeitangebote für Jugendliche (ohne die Unterhaltskosten für Spielplätze), darüber hinaus aber vor allem an dem großen Engagement der hohen Zahl von ca. 50 bis 70 freien Trägern. Beispielsweise gibt es in Bonn 46 offene Jugendeinrichtungen (16 städtische, 30 freie Träger) und 250 Sportvereinen mit 80 Tsd. Mitgliedern mit einem hohen Jugendanteil. Auch im Bereich Kultur werden die Interessen von Jugendlichen berücksichtigt. Beispielsweise ist das Jugendamt bei dem sogenannten Runden Tisch Kultur vertreten, der sich mit der Ausrichtung der zukünftigen Kulturlandschaft in Bonn beschäftigt. So soll sichergestellt werden, dass auch Themen der Jungendliche wie Rock, Pop, Graffiti etc. Berücksichtigung finden.
Gleichwohl gibt es natürlich immer Optimierungs- und Verbesserungspotential. Abgesehen von dem immer noch vorhandenen Erhaltungsstau der Bonner Sportstätten ist ein großes Problem die richtige Ansprache von Jugendlichen. Neues Freizeitverhalten und neue vereinsunabhängige Trendsportarten (z.B. Dirt-Bike) führen dazu, dass Jugendliche über die normalen Verwaltungsstrukturen nur schwer erreicht werden. Hier muss die Öffentlichkeitsarbeit optimiert werden, z.B. ein eigener Internetauftritt für Jugendliche, Verlinkung aller Akteure mit Face Book etc.
Ein wichtiger Baustein in der Jugendarbeit ist auch die Qualifizierung von Ehrenamtlichen. Politik sollte hier mehr Schulungen für Jugendgruppenleiter anbieten. Die Ehrenamtler übernehmen eine wichtige soziale Funktion, leisten Integrationsarbeit, sollen Jugendliche motivieren und in Konfliktsituationen angemessen reagieren. Dazu benötigen sie das richtige pädagogische Rüstzeug.
Fazit: Bonn ist gut ausgestattet, aber Politik und Verwaltung müssen sich in ihrem Tun und Handeln ständig den neuen Gegebenheiten und veränderten Verhaltensweisen von Jugendlichen anpassen, damit wir diese Jugendlichen mit unseren Angeboten auch erreichen.