Die Berufschancen von unter 28jährigen sind aufgrund des Fachkräftemangels gut, sofern sie einen guten Schulabschluss und danach eine Ausbildung oder ein Studium machen. Am besten kann Kommunalpolitik durch Prävention helfen, sodass Jugendliche erst gar nicht in die Situation kommen, keinen Schulabschluss oder/und Ausbildung zu haben. Wir müssen alle Kinder und Jugendliche darin unterstützen, ihre „Bildungskette“ von der Kita bis zur Schule nicht zu unterbrechen und soziale Nachteile oder Lernschwierigkeiten auszugleichen.
Das beginnt schon mit der Geburt, wenn Familienhebammen Eltern in schwierigen Lebenssituationen bei der Kindererziehung unterstützen. Dann geht es weiter mit einer frühzeitigen individuellen Förderung in Kindergarten und Schule, um Sprachprobleme oder Lernschwächen abzubauen. Wir brauchen in Bonn weitere Gesamtschulen, weil längeres gemeinsames Lernen allen Kindern gleichermaßen hilft. Erwachsenenwerden ist nicht immer einfach. Darum brauchen wir auch genügend Sozialpädagogen, die Jugendlichen helfen, Probleme in Schule und Familie zu bewältigen.
Zudem kann die Stadt Jugendliche durch sozialpädagogische Begleitung bei der Ausbildungsplatzsuche unterstützen und an die Arbeitgeber appellieren, genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Auch Azubis müssen auf sozialpädagogische Hilfe zurückgreifen können, die zum Beispiel bei Konflikten mit Arbeitgebern vermittelt.
Auch wenn die Kommunalpolitik darauf keinen unmittelbaren Einfluss darauf hat, ist mir wichtig, dass jeder einen Rechtsanspruch auf einen Schulabschluss erhalten muss. Zudem müssen wir dafür kämpfen, dass es für alle Jugendliche gute Jobs abseits von unbezahlten Praktika und befristeten Arbeitsverträgen gibt. Zumindest in der Stadtverwaltung und in kommunalen Unternehmen kann sich Kommunalpolitik dafür stark machen und damit Vorbild sein für die Wirtschaft.